Neue Technologien im Recruiting – was kommt auf uns zu?

Chatbots, KI, CV-Parsing – all das und noch einiges mehr ist uns schon (im Netz) über den Weg gelaufen:

Der Lebenslauf-Parser erleichtert der Bewerberin / dem Bewerber die Befüllung des Online-Bewerbungsformulars im Karriereportal. Der Chatbot klärt die ersten Fragen zu einigen wichtigen Eckdaten wie Einstellungstermin und Gehaltsvorstellungen. Und die Chefin und die zukünftigen Kollegen stellen sich und den Job in einem coolen Video vor. Die ersten Gespräche finden per Zoom, Teams und Co. statt.

Soweit die Gegenwart. Was können wir in der Zukunft im Recruiting erwarten?

👉 Roboter durchsuchen das Netz nach geeigneten Kandidaten – und zwar über alle verfügbaren Kanäle, fügen Fragmente aus Veröffentlichungen, Auftritten, Posts und zugänglichen Profilen und Datenbanken zusammen, erstellen ein Profil und machen den Erstkontakt bzw. errechnen wann und wie der Kandidat / Kandidatin am besten für den Recruiter erreichbar ist.

👉 Die KI führt „echte“ Interviews mit Kandidaten und ermittelt den Fit zur Position.

👉 Interviews werden echt virtuell: 3-D-Hologramme projizieren den Bewerber / die Bewerberin direkt in das Büro des Recruiters – für die finale Entscheidung.

Sciencefiction oder zum Greifen nahe?

Wohl eher zum Greifen nahe. Die Technologie ist bereits vorhanden. Allerdings wird sie von und für HR bzw. Recruiting – soweit wir überblicken können – noch nicht konsequent und nahtlos eingesetzt.

Allerdings bleiben Fragen. In den meisten Beiträgen und Meldungen zur Recruiting-Technologie wird zum Beispiel die Bewerber- und Kandidatenseite nicht berücksichtigt:

❓Was ist, wenn kluge Köpfe einen Chatbot programmieren (lassen), der mit dem Recruiting-Chatbot die ersten Gespräche führt und der echte Kontakt erst im zweiten Schritt zustande kommt? Nämlich, wenn der Bewerberbot grünes Licht gegeben hat.

❓Wie prüfen wir die Echtheit der Kandidaten? Wer sagt, dass Kandidatin A wirklich die ist, die sich dafür ausgibt? In Zeiten von Deep-Fakes ist das nicht unwahrscheinlich. Sie könnten jemanden einstellen, der auf Ihrer Payroll steht, aber eine ganz andere Person (oder ein Computer) macht den Job. Spooky? In Zeiten von Deep-Fakes und Remote-Arbeit ist das nicht unwahrscheinlich.

Was glauben Sie, wie Technologie die Recruiter-, HR- und Kandidatenwelt verändern wird?